360 junge Menschen starten Ausbildung zum Notfallsanitäter
DRK-Landesschule Baden-Württemberg feiert mit den neuen Schülerinnen und Schülern
„Nur noch kurz die Welt retten“: Mit dieser musikalischen Anspielung hat am heutigen Dienstag in der Stadthalle Herrenberg die Begrüßungsfeier für 360 angehende Notfallsanitäter begonnen. Die Auszubildenden haben am 1. Oktober angefangen und werden drei Jahre lang lernen: die Theorie an den elf Standorten der Landesschule des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die Praxis an ihren Arbeitsplätzen im ganzen Land. Auf der Feier konnten sie einander, ihren neuen Arbeitgeber und die DRK-Landesschule Baden-Württemberg mit ihren Standorten besser kennenlernen. Einen so starken Jahrgang mit 360 Auszubildenden gab es seit der Einführung des Notfallsanitäters noch nicht – es ist ein weiterer Schritt der DRK-Landesschule, um Personallücken möglichst bald schließen zu können.
Die 360 Schülerinnen und Schüler werden in 18 Klassen unterrichtet, darunter sind zwei der Bundeswehr. Die Arbeitgeber und Ausbildungsträger der anderen Schüler sind 48 DRK-Kreisverbände in Baden-Württemberg, außerdem Rettungsdienst-Gesellschaften, Firmen und andere Hilfsorganisationen. Notfallsanitäter zu werden ist anspruchsvoll: Zwischen den Theorie-Blöcken der Landesschule liegen die Praxisphasen, wofür die Auszubildenden in Rettungswachen und Kliniken mitarbeiten. Am Ende der dualen Ausbildung wartet eine staatliche Prüfung, bei der die Absolventen schriftlich, mündlich und praktisch zeigen müssen, was sie gelernt haben.
In den vergangenen Jahren hat die DRK-Landesschule ihre Kapazitäten vergrößert und sich dezentralisiert. So kann sie den 2014 neu eingeführten Ausbildungsgang zum Notfallsanitäter gut organisieren und zugleich auch die hohe Nachfrage nach neuen Fachkräften erfüllen. Mehrfach sind Standorte hinzugekommen, inzwischen sind es elf: Bad Säckingen, Ellwangen, Freiburg, Karlsruhe, Radolfzell, Ravensburg, Sinsheim, Stuttgart, Ulm, Villingen-Schwenningen sowie der Hauptstandort Pfalzgrafenweiler.
„Sie alle werden dringend gebraucht und erwartet“, sagte der Geschäftsführer der DRK-Landesschule, Alfred Schulz, bei der Feier in Herrenberg. Er rechne damit, dass im Land bald mehr Kapazitäten beim Rettungsdienst vorgehalten würden – und so seien die Auszubildenden auch ein Beitrag zum Gemeinwohl. Birgit Wiloth-Sacherer, die Landesgeschäftsführerin des Badischen Roten Kreuzes, sagte: „Junge Menschen wie Sie werden in unserer Gesellschaft dringend gebraucht.“ Das DRK wiederum brauche gute und qualifizierte Mitarbeiter, um weiterhin Rettungsdienst auf diesem hohen Niveau anbieten zu können. Auch Präsident Michael Steindorfer vom DRK-Kreisverband Böblingen machte in einem Grußwort deutlich, wie hoch der Bedarf derzeit ist: „Wenn Sie alle die Prüfungen bestehen, dann sind viele große Probleme gelöst!“
Birgit Wiloth-Sacherer sagte den Auszubildenden: „Sie haben einen besonderen und anspruchsvollen Beruf gewählt. Vor Ihnen liegen nun auch drei anspruchsvolle Jahre: Nie zuvor waren Fachkräfte des Rettungsdienstes so gut ausgebildet wie heute.“ Sie ermutigte die Auszubildenden, sich nach belastenden Einsätzen aktiv Hilfe zu holen. „Wir haben ein starkes Gemeinschaftsgefühl innerhalb des DRK.“ Alfred Schulz gab den jungen Leuten mit: „Ausbildung ist Teamsport“, die Lehrkräfte seien heute eher Trainer oder auch Coach. „Sie sind gefordert, sich aktiv an der Ausbildung zu beteiligen und den Unterricht mitzugestalten."
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