Lerneffekt und wichtige Forschungsergebnisse bei MANV-Übung
Auszubildende in Ulm üben, 37 Patienten medizinisch zu versorgen und zu betreuen.
Die Auszubildenden des dritten Lehrjahrs der Bildungseinrichtung Ulm haben das konkrete Vorgehen bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV) geübt.
Samstagmorgen 9 Uhr. Auf der Übungsleitstelle an der ILS Ulm geht ein Notruf ein. Gemeldet ist ein Verkehrsunfall mit zwei PKW.
Zwei Auszubildende des dritten Ausbildungsjahres an der BE Ulm arbeiten die Notrufabfrage unter Supervision eines Ausbilders der ILS ab und entsenden einen RTW zur Einsatzstelle.
Als der RTW an der Einsatzstelle eintrifft, sehen die Einsatzkräfte dichten Rauch aus dem angrenzenden Parkhaus aufsteigen. Was nun folgt gehört zu den seltenen Szenarien im Berufsalltag von Notfallsanitätern und muss doch sicher beherrscht werden. Daher übten die Auszubildenden des dritten Lehrjahrs der Bildungseinrichtung Ulm das konkrete Vorgehen bei einem Massenanfall von Verletzten (MANV). Dabei galt es, 37 Patienten (Auszubildende des ersten Ausbildungsjahrs) medizinisch zu versorgen und zu betreuen.
Der Verkehrsunfall war die Folge einer Gasexplosion bei einer illegalen Parkdeckparty. Viel Unterstützung gab es von der Feuerwehr Ulm mit den Abteilungen Innenstadt, Söflingen, Mähringen, Grimmelfingen und der Freiwilligen Feuerwehr Blaustein sowie von Notärzten aus Baden-Württemberg und Bayern.
Den Behandlungsplatz 25+ baute die 1. Einsatzeinheit der Stadt Ulm besetzt durch den DRK-Ortsverein Ulm auf. Im zweiten Übungsteil wurde dieser mit den Auszubildenden betrieben. Der DRK-Ortsverein Ulm hat sich auch um die Verpflegung der gut 190 Einsatzkräfte gekümmert.
Die MANV-Übung hatte nicht nur einen Lerneffekt für die Auszubildenden, sondern es konnte auch wichtige Forschungsergebnisse für das Projekt „5G-Rettungsbürger*in“ gewonnen werden, an dem neben der Stadt Ulm unter anderem auch das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO beteiligt ist. Diese haben bei der Übung den Einsatz von autonomen Drohnen bei Großschadenlagen sowohl zur Einbindung in die Einsatzabläufe als auch zum Informationsgewinn für Einsatzkräfte getestet.
Während des Betriebs des Behandlungsplatzes schaute beim DRK-OV Ulm noch eine Abordnung des DRK-Kreisverbands Ulm mit der Fackel, die auf dem Weg zur Fiaccolata 2023 in Solferino ist, vorbei.
Einen herzlichen Dank an alle Beteiligten für die Mitwirkung und großartige Leistung bei bestem Wetter!
RegioTV hat über die Übung einen Beitrag gedreht.